Arglistig verschwiegene Mängel durch einen Händler

Mein Sohn hat im Dezember des letzten Jahres über eine Annonce bei mobile.de einen gebrauchten BMW 318i gekauft. Der Kontakt mit dem Händler "JS-Automobile" kam dann telefonisch zustande. In einem eher verlassenen kleinen Gewerbegebiet wurde das Auto besichtigt, Probe gefahren und der Kaufvertrag mit sofortiger Barzahlung unterschrieben. Mündlich wurde vom Verkäufer versichert, dass das Fahrzeug technisch einwandfrei wäre. Nach späterer Abholung durch mich, Vater, stellte ich fest, dass das der Innenraum des Autos vor dem Verkauf überhaupt nicht gereinigt worden ist. Das wäre aber das kleinste Problem, denn nach ca. 50 km (Motorkontrollleuchte) konnte ich das Fahrzeug gerade noch zu einer BMW-Werkstätte fahren, wo anschließend eine nicht sofort behebbare Störung im Motorventilsteuerungssystem festgestellt wurde.
Der Händler hat daraufhin angeboten, den Schaden über die von uns zusätzlich abgeschlossenen "Intec"-Gebrauchtwagenversicherung zu beheben. Ein angeblich bei BMW bestellter neuer Stellmotor soll einghebaut worden sein. Ein zweites Mal holte ich den Wagen zur Überstellungfahrt nach Österreich ab. Das ging bis zu unserem Wohnort (ca. 200 km) gut, aber nach weiteren 100 km leuchtete erneut die Motorkontrolleuchte auf. Der Wagen wurde daraufhin zu einer uns vertrauten BMW-Fachwerkstätte gebracht, wo, nach genauer Untersuchung , festgestellt wurde, dass der Stellmotor nicht von BMW ist und die Steuerkette dermaßen verschlissen ist, dass Gummiteile in den Ölkreislauf gelangt sind. Auch die Ölwanne ist undicht, wodurch der Ölverlust erheblich ist. Der Händler hatte angegeben, dass die Steuerkette vor kurzem gewechselt sei. Auf Nachfrage, wann genau, bekomme ich keine Antwort. Auchdie Rechnung von dem angeblich getauschten Stellmotor haben wir nicht bekommen. Weiter sind noch defekt: linker Stoßdämpfer vorne, Rückfahrlichtschalter, Reserveschlüssel. Der Kostenvoranschlag bei BMW beläuft sich auf € 5300,-- Somit käme uns das Auto mit Baujahr 2006 und einer L
aufleistung von18700 km auf annähernd 10 000 Euro. Erst bei näherem Hinsehen stellte ich fest, dass auf dem dubiösen Kaufvertrag die Sachmängelhaftung ausgeschlossen ist. Das wurde beim Kauf mündlich nicht erwähnt, und ich ging davon aus, dass ein Händler die Pflicht hat, Gewährleistung zu geben. So , mein 16-jähriger Sohn, der den Wagen mit seinem ganzen ersparten Geld selbst bezahlt hat, um in diesem Auto seine L-17 - Übungsfahrten zu absolvieren und schließlich den Führerschein zu erlangen, ist meiner Meinung nach von einem skruppellosen Händler über den Tisch gezogen worden. Es wäre alles halb so schlimm, wenn der besagte Händler sich einfach einmal auf unsere Versuche um Kontaktaufnahme, bei uns mit einer Stellungnahme melden würde, aber diese Firma JS-Automobile ist offenbar nicht erreichbar (Sie können es selbst einmal versuchen!). Die schöne Webseite ist in Wahrheit eine Täuschung, wie auch die vielen Versprechen, die sich schließlich als
Lüge herausgestellt haben. Der Standort in Willmering ist übrigens fragwürdig, denn der Verkauf läuft im Freien ab (kein Büro vorhanden, nur eine dunkle Fabrikshalle, wo die Fahrzeuge stehen).