Irreführende Angaben zur Reise - Stornierung nicht kostenlos wie angegeben

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 31.08.2023 war ich bei Onlinebuchung meiner Pauschalreise der Annahme, dass ich über das Reiseportale Booking.com meine Pauschalreise buchen würde. Dem war nicht so der Fall. Das ich während des Buchungsvorganges auf ihr bzw. Das Onlineportal lastminute.de automatisch weitergeleitet wurde und demnach meine Reise bei lastminute.de gebucht hatte, war mir erst bewusst, als ich eine Buchungsbestätigung meiner Reise von lastminute.de nicht von Booking.com erhalten hatte.
Ich frage mich, da es bei dieser Art des Buchungsvorganges sich um eine Täuschung des Verbrauchers handelt ob der Vertrag dadurch überhaupt eine rechtliche Grundlage hat und von daher von Anfang an nichtig ist und getätigte Anzahlungen so gar nicht von meiner Kreditkarte hätten abgebucht werden dürfen.a

Im Voraus muss ich sagen, dass ich meine Pauschalreise nach Mallorca nur gebucht hatte, weil in der Beschreibung des Angebotes damit geworben wurde, das eine KOSTENLOSE STORNIERUNG der Reise bis kurz vor Reiseantritt möglich wäre, dem ist aber leider nicht so. Am 10. Dezember 2023 habe ich meine Pauschalreise, die ich erst am 03.08.2024 antreten wollte aus privaten Gründen storniert.
Daraufhin würden mir von meiner Kreditkarte Stornogebühren in Höhe von 288,60Euro abgebucht. Meine Anzahlung in Höhe von 640,75 Euro wurde mir bis dato nicht zurücküberwiesen.
In meinem internen Kundenbereich wird nur darauf hingewiesen, dass die Stornierung in Bearbeitung ist.
Laut lastminute.de werden Sie mir die Anzahlung nicht im vollen Umfang zurückerstatten und Stornokosten sollen hinzukommen, da ich storniert habe. Eine Kontaktaufnahme direkt nicht möglich mit dem Hinweis“Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail. Dieses Postfach wird nicht betreut, alle hier eingehenden E-Mails werden weder gelesen noch beantwortet.“
Was ist mit der Kundenbetreuung und Service bei auftretenden Fragen und Problemen?
Ich kann unter diesen Umständen mir nicht vorstellen, nochmals überhaupt zu buchen. Das sind keine seriösen Geschäftspraktiken.

Hier möchte ich darauf hinweisen, dass meine getätigte Buchung bzw. Vertrag nur aufgrund ihrer Beschreibung mit dem Zusatz „KOSTENLOSE STORNIERUNG möglich“ (bis ca. 1 Woche vor Reiseantritt) durch mich zustande kam.

Rechtlicher Hinweis bei meinen Recherchen zur Rechtslage ergab:
„Der Betreiber eines Reiseportals ist als Vermittler für Reiseangaben auf seiner Internetseite mitverantwortlich. Er darf die Haftung für eine falsche oder irreführende Beschreibung der Reiseleistungen nicht generell ausschließen.“

Hierzu lege ich ein Urteil zugrunde:
„Die Richter am Oberlandesgericht München teilten diese Rechtsauffassung und stellten klar: Der Vermittler ist für Reiseangaben mitverantwortlich. Rechtlich gesehen handelt es sich bei der Vermittlung von Reisen um eine sogenannte »Geschäftsbesorgung«. Diese erfordert auch vom Betreiber eines Reiseportals die Einhaltung bestimmter Sorgfaltspflichten.
Davon darf er sich nicht grundsätzlich durch eine Haftungsausschlussklausel in den AGB befreien. Verschuldet er falsche Angaben auf seiner Internetseite (z.B. stellt er Angaben des Reiseveranstalters falsch dar oder korrigiert er Angaben nicht, von denen beispielsweise aufgrund von Kundenrückmeldungen weiß, dass sie unrichtig ist), muss er dem Kunden den dadurch entstandenen Schaden ersetzen.
OLG München, Urteil vom 15.3.2018, 29 U 2137/17


Die nicht rechtens erhobenen und abgebuchten Stornogebühren möchte ich widerrufen und fordere die schon getätigte Anzahlung in Höhe von 640,75 Euro zurückzuüberweisen plus die zzgl. der von meiner Kreditkarte schon abgebuchten Stornokosten in Höhe von 288,60 Euro innerhalb drei Wochen bis spätestens zum 31.01.2024.

Mit freundlichen Grüßen

Zur Info: die im Internet angegebene Mailandresse customercare@lastminute.de 
ist nicht registriert und mein Anliegen konnte nicht zugestellt werden. Ich habe die Vermutung und muss annehmen, dass es sich bei lastminute.de um ein nicht seriöses Online Reiseportal handelt.