Belastung von Nachbar

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Schreiben möchte ich Ihnen ein Anliegen darlegen, das unsere Familie in besonderem Maße, insbesondere emotional, belastet. Seit Jahren versuchen wir, unseren Nachbarn gegenüber freundlich und nett zu sein, und in den meisten Fällen werden wir genauso behandelt. Vor allem mit unseren Nachbarn im selben Haus (Josephskirchstr. 12, 60433) haben wir keine Probleme oder sonstige Anliegen. Lediglich mit einem Nachbarn, Herrn Armin Schürg aus dem Nachbarhaus, Josephskirchstr. 14, 60433 Frankfurt, ergeben sich des Öfteren Konfliktsituationen. Sein Anliegen und seine Beschwerden beziehen sich darauf, dass meine Kinder zu "laut" seien oder unsere Türen knarzen würden. Unsere Türen sind mehrmals nachgeölt und die Küchentür haben wir mittlerweile sogar entfernt, damit er sich nicht gestört fühlt.

Wir haben versucht, ihm zu erklären, dass man in einem Haus mit kleinen Kindern nicht immer absolute Ruhe erwarten kann. Es macht mich sehr traurig, dass ich seit Jahren bei jedem lauten Ton zusammenzucke und innerlich verkrampfe, weil ich darüber nachdenke, ob ich schimpfen soll oder den Kindern ihren Spaß lassen soll, während sie spielen und toben. Wir haben uns bis jetzt dagegen entschieden uns offiziell zu beschweren, da wir immer noch freundlich und zuvorkommend bleiben wollten, aber es ist mittlerweile zu stressig und unaushaltbar geworden. Jedes Mal, wenn ein Kind weint, schreit er lauthals zurück, sodass die Kinder nun Angst zu weinen oder laut zu lachen. Unsere Tochter (6J.), bittet nun schon ihren Bruder nicht zu weinen, damit der Nachbar nicht schreit! Leider ist es für uns absolut nicht mehr tragbar mitzuerleben, dass unsere Kinder mittlerweile schon Angst haben zu weinen. Leider haben sie auch keinen „Ausschaltknopf“ den wir mal drücken könnten um ihm seinen Frieden zu schenken den er wohl so dringend braucht.

Ich bedauere es sehr, dass ich meine Kinder wohl einsperren muss, um den Bedürfnissen unseres Nachbarn gerecht zu werden. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass Kinder Bewegung und freies Spiel für ihre gesunde Entwicklung brauchen. Zudem sind unsere Kinder jeden Tag von 7:40 Uhr bis 16:00 oder 17:00 Uhr nicht zuhause. Abends gehen sie bereits um 20:00 Uhr ins Bett. Auch jedes Wochenende sind wir den ganzen Tag unterwegs, damit er seine Ruhe hat und sich nicht beschweren kann, auch wenn wir auch einfach mal das Bedürfnis haben zu Hause zu sitzen! Die emotionale Last ist sehr schwer und belastend für uns alle.

Zudem finden wir es äußerst gruselig, dass er immer weiß, wann wir gehen und wann wir zurückkommen, selbst wenn wir um 3 Uhr nachts mit den Kindern ins Krankenhaus fahren müssen, ist er darüber informiert. Wir fühlen uns immer von ihm beobachtet.
Ein weiterer Störfaktor ist für Herrn Schürg auch meine Töpfe und Pfannen in der Küche. Anscheinend hört er es wohl immer, wenn ich kochen oder backe – da weiß ich natürlich nicht ob er ein Loch durch die Wand gebohrt hat, um noch genauer hinzuhören aber ich muss nun mal kochen. Es tut mir leid, dass wir essen müssen! Und es tut mir leid, dass unsere Küche direkt neben seinem Schlafzimmer ist. Seit Jahren macht er uns das Leben zur Hölle und nimmt uns den Spaß im Alltag.

Ich hoffe, dass wir gemeinsam eine Lösung für diese Situation finden können, die für alle Beteiligten akzeptabel ist, da wir allein keinen Ausweg mehr finden/sehen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen,
Familie ******