Eine marodes, verfallenes Haus für den Preis eines Mittelklasse-Hotels

  • Ungelöst
  • 29 Apr 2023
  • #487053
  • 164
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Wir, 6 Personen (zw. 42 - 69 Jahren), haben vom 16. - 21.04.2023 ein "belle Maison bordelaise" auf Airbnb gebucht. Ein Haus für 8 Personen, dass wir zu sechst gebucht hatten. Die Unterkunftsbeschreibung ist ein Euphemismus par excellence!

Wir haben insgesamt 2.533 € für 5 Nächte bezahlt, also pro Person 84 €/Nacht.

Was wir dafür vorfanden, war eine Katastrophe. Das Haus war völlig marode, sanierungsbedüftig, extrem unordentlich und nicht sauber. Bei dem teilweise verfallenen Interior ist es mit Putzen nicht getan, es wäre eine großzügige Sanierung vom Keller bis zum Dach nötig. Im Detail:

- Jede Schublade, jeder Schrank und jedes Regal waren vollkommen chaotisch mit unterschiedlichsten, überwiegend alten, verdreckten Dingen zugestopft, u.a. schmutzige Kleidung in überquellende Plastiktüten in Schränke und Kommoden gestopft, getragene Pyjamas, benutzte Zahnbürsten, dazu Dokumente, zerissenes Papier, uralte Kosmetika und Putzmittel in teilweise verklebten, verschmutzen Behältern, einfach alles in einem chaotischen Durcheinander.

- Möbel und Ablageflächen mit waren über und über mit Nippes und z.T. 20 Jahre alten, verstaubten Zeitschriften und vollgestellt. Die Nippes waren überwiegend staubig, teilweise kaputt. Eine solche Menge an Krimskrams ist in einem angemessen Zeitraum wahrscheinlich auch nicht zu reinigen.

- Für Gäste gab es in keinem der insgesamt vier Schlafzimmer eine Möglichkeit, persönliche Gegenstände und Kleidung vernünftig unterzubringen, im ganzen Haus 4 Kleiderbügel (für 8 Betten). Schränke, Schubladen wie beschrieben vollgemüllt oder abgeschlossen.

- Der Zustand der Sanitäranlagen war Dritte-Welt-Standard. Alles alt, abgenutzt, dilletantisch eingebaut (WC halb vor der Tür, Durchgang zw. Dusche und WC ca. 40 cm breit); keine Fliesen, keine Silikonfugen, Wanne auf jahrhundertealten rohen Dielen - überall Schimmel, Putz und Farbe abgeblättert, der Geruch entsprechend.
Die Spülung einiger WCs (elektrische Absaugtechnik) war derart laut, dass sie nachts nicht betätigt werden konnte, ohne alle Bewohner zu wecken. Das WC im Untergeschoss funktionierte am letzten Tag überhaupt nicht mehr.

- Das Mobiliar war teilweise schlicht Schrott, der Rest überwiegend alt, verwohnt und extrem abgenutzt. Wacklige Stühle, zerlöchterte, fleckige Polster, einige abgedeckt mit Stofffetzen. Möbel in marodem und defekten Zustand, von Holzwürmern zerlöchert bis hin zu Mobiliar, das aus Latten zusammengenagelt war.

- Der Kühlschrank in der Küche enthielt ein Glas mit verdorbenem, undefinierbarem Inhalt, der Geruch war abscheuchlich. Wir haben das entsorgt und den gesamten Kühlschrank mit Desinfektionsmittel gereinigt, um den Geruch loszuwerden und mit Küchenrolle ausgelegt, um ihn überhaupt ohne Ekel nutzen zu können.
Aus dem Dunstabzug über dem Herd triefte das Fett bereits wieder heraus. Das ist nicht nur unhygienisch, sondern auch eine Brandlast.
Der Geschirrspüler war alt und abgenutzt, roch ebenfalls muffig. Töpfe, Pfannen und Kochuntensilien in einem ekelerrgenden Zustand, Teflonschicht an Pfannen völlig zerkratzt, Kochgeschirr insgesamt nicht sauber, überall klebte Eingebranntes, uraltes, angelaufenes und abgenutztes (Silber-)Besteck. In den Küchenschubladen, die man zwangsläufig öffnet, wenn man Kochutensilien sucht, waren zum Teil Dinge, die bis zu einem ekelerregenden Grad alt, abgenutzt und verschmutzt waren. Das kann man zumindest abschließen, dann muss es ein Gast nicht unbedingt sehen.

- Bettwäsche war teilweise zu kurz für die Bettdecken, diese schauten unten ca. 30 cm heraus, das empfanden wir auch als unhygienisch. Handtücher gab es nur im großen Format (Duschtücher), keine kleinen oder normal großen Handtücher, dazu waren die Handtücher auch ziemlich alt und verschlissen.

- Ein Gästezimmer befand sich im Souterrain. Die Tür daneben, die zum Garten führte, war sehr alt, teilweise aus Glas und wahrscheinlich ohne große Kraft oder Gewalt von aussen für jedermann zu öffnen. Die Gäste dort unten fühlten sich nicht sicher. Ausserdem war es kalt und feucht, eine Heizung gab es nicht.

Im Ergebnis haben wir nicht einmal, wie geplant, etwas gemeinsam in dieser Küche gekocht, weil es uns einfach zu eklig war. Ausser das Frühstück konnten wir hier nichts genießen.

Um nicht falsch verstanden zu werden:
Das Haus war oberflächlich geputzt, die Wasch-/Spülbecken, WCs und Böden soweit sauber. Das wäre mit etwas gutem Willen, den wir sicher aufgebracht hätten, akzeptabel gewesen. Die Dreckecken und das Chaos, das wir bemängeln, ist dem allgemeinen, sanierungsbedüftigen Zustand des Hauses geschuldet. Ein derart marodes Gebäude kann man nicht mehr so sauber halten, dass es Gästen zumutbar ist.

Es ist uns klar, dass Airbnb Privathäuser vermittelt, in denen man auf Gegenstände der Eigentümer trifft. Das ist grundsätzlich für uns kein Problem. Natürlich ist es bis zu einem gewissen Grad auch Sache der Vermieter/Eigentümer, welchen Begriff von Ordnung sie pflegen. Aber das endet u. E. an der Stelle, wo eine Unterkunft für den selben Preis, für den man ein gutes Mittelklasse-Hotel bekommt, vermietet wird, man aber als Gast nicht das vorfindet, was man für den Preis erwarten darf - Sauberkeit, Ordnung, vernünftige Wäsche und Ausstattung, Platz für persönlich Dinge wie Kleidung und Kosmetik.

Um es zusammenzufassen: Das Haus ist nach unserem Dafürhalten nicht vermietfähig.
Es war eine Zumutung und wir haben uns geekelt. Wir haben eine nicht unerhebliche Zeit mit der Reinigung von Küche und Bädern verbracht, das war eigentlich unsere Urlaubszeit.
Insgesamt haben wir das Haus letztlich nur zum Schlafen genutzt, weil der Aufenthalt darin wirklich keine Freude war. Die Entscheidung für ein Haus und gegen ein Hotel haben wir aber gerade getroffen, weil wir abends gemeinsam kochen und ungezwungen und entspannt zusammensitzen wollten. Das war nicht möglich.

Wir sind eine Gruppe von 6 Personen im Alter von 42 bis 69 Jahren, wir waren alle der gleichen Meinung. Wir sind Vielreisende und haben bereits mehrfach Unterkünfte auch bei Airbnb gebucht. Wir denken daher, dass wir recht gut einschätzen können, was ein angemessener Standard ist.

Die Vermieter haben wir am zweiten Tag des Aufenthalts über den mangelhaften Zustand informiert. Es erfolgte eine recht lapidare Entschuldigung, aber natürlich konnten die Schäden während unseres Aufenthalts nicht behoben werden.

Bei Airbnb haben wir 3 Tage nach unserer Rückkehr reklamiert. Die Reaktionen kamen per Mail in einer Fülle, die an Belästigung grenzte, dauernd irgendwelche Zwischenbescheide, wer wann wen kontaktieren wird um unser Problem zu lösen. Alles auf englisch, man macht sich also als internationaler Konzern nicht einmal die Mühe, in der Landessprache der Gäste zu antworten. Letztlich wurde uns mitgeteilt, dass die Buchung nachträglich storniert würde. Wir waren unsicher, was das bedeutet. Bekommen wir unser Geld zurück? Natürlich nicht! Die nachträgliche Stornierung sorgt aber dafür, dass die negative Bewertung, die wir auf dem Portal von Airbnb hinterlassen haben, gelöscht wurde. Das Haus ist dort mit 4,6 von 5 Punkten bewertet, worüber wir uns im Nachhinein sehr gewundert haben. Jetzt wissen wir, wie Airbnb die Bewertung "frisiert".
Wir haben letztlich die Reinigungspauschale von 195 € zurückbekommen, obwohl wir mehrfach geschrieben hatten, dass das nicht einmal 10% des Unterkunftspreises sind und wir das für unangemessen halten.

Unser Fazit: Trotz anfänglich guter Erfahrungen mit Airbnb werden wir das nie wieder nutzen. Schon, weil der Kundenservice im Grunde nicht existiert. Es ist niemand persönlich zu erreichen. Ich hatte sogar streckenweise das Gefühl, dass auch die Mails von Chatbots erstellt wurden. Die Reklamation wurde absolut nicht zufriedenstellend behandelt.

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29-04-2023 um 10:46 Uhr

Die Beschwerde wurde per E-Mail an Airbnb weitergeleitet. Mehr erfahren.

29-04-2023 um 16:06 Uhr

Die Beschwerde wurde per Brief an Airbnb weitergeleitet. Mehr erfahren.

13-05-2023 um 19:41 Uhr


Guten Tag,
wie ich feststellen konnte, wurde unsere eher negative Bewertung für das "Belle maison bordelaise" auf der Seite von Airbnb inzwischen veröffentlicht.

Ebenso hat der Vermieter jedoch uns bewertet und geschrieben, dass wir seine private Bereiche durchwühlt und Tampons ins WC geworfen hätten. Das ist beides nicht wahr.

Auf unsere Reklamation wurde bisher seitens Airbnb nicht reagiert. Lediglich haben wir, wie schon erwähnt, 194 € Reinigungspauschale zurückerhalten, obwohl wir das abgelehnt hatten.

Abschließende Betrachtung des Verbrauchers

06-06-2023 um 19:19 Uhr


Problem ungelöst

2 / 10

Kundenservice Note

NEIN

Weiterempfehlung?

Schlecht!

4
Airbnb
Zufriedenheitsindex: 21.5/100

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