Vorgang Nr. 3074816

Dies war meine dritte Kreuzfahrt - und meine letzte. Die frühe Flugreise machte eine Anreise am Vorabend erforderlich. Nach 28 Stunden ohne Schlaf durften wir erst um 15.00 Uhr in die Kabine. Manch ein Gast lag mit dem Kopf auf einem der Tische an der Rezeption und war einfach nur fertig. So sollte der erste Urlaubstag nun wirklich nicht beginnen.
Ein zweites Ärgernis war das Vermischen der Bettdecken, um irgend etwas darzustellen. Da ich mit einer Bekannten gereist bin, war das einfach nur eklig. Man muss bedenken, dass jeder Mensch in der Nacht ca. 500 ml Flüssigkeit ins Bett abgibt. Zweimal bat ich darum, die Decken auf dem jeweiligen Bett zu belassen - ohne Erfolg.
Doch das Negativste, dass ich jemals erlebt habe, folgt nun. Wir beiden Frauen sind jeweils mit einem Mann verheiratet bzw. verwittwet. Im Restaurant Atlantik wurden wir, als wir uns an einen Tisch gesetzt haben, von den Kellnern vollkommen ignoriert. Alle anderen Gäste wurden sofort mit der Menuekarte versehen und nach dem Getränkewunsch gefragt. Nachdem offensichtlich war, dass man uns zwei Frauen dort nicht wollte, sind wir aufgestanden und gegangen. Zwei Herren im weißen Jacket fragte ich, ob sie die Vorgesetzten seien. Einer bejahte dies. Als ich ihm dann sagte, warum wir wieder gingen, lachte er und ging weg. Der andere Herr machte den Versuch, uns umzustimmen, was wir aber ablehnten, und wollte sich um die Angelegenheit kümmern. Die einzige Erklärung für mich ist, dass man uns für Lesben gehalten hat, was in den asiatischen Ländern teils unter Strafe steht bzw. abgelehnt wird. Am folgenden Tag sprach ich dann mit einem deutschen Mitarbeiter, der meine Vermutung als für durchaus möglich hielt.
Unfassbar. Da mein Mann keine Schiffsreise macht, würde ich wieder mit meiner Bekannten reisen müssen. Aber da alle Bediensteten auf nahezu allen Kreuzfahrtschiffen aus asiatischen Ländern kommen, kommen solche Reisen nicht mehr in Frage.
Freundliche Grüße ****** ******