Keinerlei Kulanz bei höherer Gewalt

  • 16 Apr 2023
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Im Dez. 2022 sendete ich, wie ich eingestehen muss in letzter Minute, meine Einkommensnachweise für die Monate Jan, Feb sowie März 2019, in welchen ich freiwillig versichert war, per Post an die AOK.

In diesen Monaten hatte ich, um die Zeit bis zum Beginn meiner Krankenpflegeausbildung zu überbrücken, einen 400 € Job als Rettungsschwimmer angenommen und verdiente ca. 300€ pro Monat.

Da ich in den nächsten Monaten nichts mehr hörte, ging ich davon aus, dass meine Nachweise angekommen wären, bis ich am 24.03.2023 einen Brief erhielt. Er enthielt die freundliche Mitteilung, dass ich die Nachweise nicht fristgerecht eingereicht hätte und nun, da alle Fristen verstrichen seien, eine Nachzahlung von 1905,27€ zu leisten habe.
Dies ist in etwa das Doppelte, was ich in dieser Zeit verdiente.

Auf meinen Anruf hin, in welchem ich erklärte, die Unterlagen fristgerecht abgeschickt zu haben, antwortete man mir vorerst kooperativ. Ich solle eine E-mail mit den Nachweisen schicken und auf einen Rückruf warten.

Als der Rückruf zustande kam sagte man mir, dass aufgrund der verstrichenen Fristen nichts mehr daran zu ändern sei und ich die gesamte Summe bis zum 15.4. zu überweisen hätte. Ich erklärte, dass mir dies nicht möglich sei, da ich als Krankenpfleger soviel Geld schlicht und einfach nicht auf der Seite liegen habe. Im folgenden fuhr man fort, dass auch ein Widerspruch nichts daran ändern würde, dass ich bis zum festgelegten Termin zu zahlen hätte.

Mir wurde eine Ratenzahlung vorgeschlagen. Ich merkte an, dass ich nicht bereit bin etwas zu tuen, was als Schuldeingestänntniss zu werten wäre. Daraufhin versicherte man mir, dass dem keinesfalls so wäre. Ich willigte widerwillig ein, in der Hoffnung, somit etwaige Säumnisszuschläge zu vermeiden.

Nun bekam ich eine Mail, welche die Vereinbarung enthielt und siehe da: Die Überschrift besagt: "Stundungs- und Ratenzahlungsvereinbarung - Schuldanerkenntniss Abtretungserklärung-"

Ich kam mir arglistig getäuscht vor.

Ich verstehe, dass es Fristen gibt um einen reibungsarmen Ablauf einer bürokratischen Verwaltung zu sichern. Ich versteh auch, dass es Hebel geben muss, die Einhaltung dieser Fristen zu gewährleisten.

Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Unverhältnissmäßigkeit einer Nachzahlung in Höhe von 200% des Gesamteinkommens der betreffenden Monate. Und das trotz Vorliegen der eigentlichen Einkünfte, sowie der Einkünfte der Jahre davor wie auch danach. Selbst das Finanzamt schätzt, im Falle einer fehlenden Mitwirkung, nicht so bösartig und ohne Rücksicht auf Verluste die Einnahmen eines Bürgers.
Im Verhältniss werden somit Mitglieder mit sehr niedrigem Einkommen massiv bestraft und in die Verschuldung getrieben. Dagegen muss jemand, der etwas weniger als die Beitragsbemessungsgrenze verdient, mit einer Nachzahlung von wenigen Euro rechnen. Für die selbe fehlende Mitwirkung....

Auch das fehlen jeglicher Kulanz für den Verlust eines Briefes durch die deutsche Post (immerhin fast 10% der versendeten Briefe), kann ich bei einer Institution, welche teil unserer Sozialversicherung ist, nicht nachvollziehen.

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