Mein #Glasfaserantrag und ich feiern bald Geburtstag. 10 Monate Anrufe, Hoffnungen & Enttäuschungen.

Dass die #Digitalisierung in Deutschland an vielen Stellen stockt, merkt man nahezu täglich. Nicht mal die elementarsten Dinge scheinen mehr zu funktionieren, und das untere Mittelmaß scheint sich zum allgemein akzeptieren Niveau in Deutschland zu entwickeln.
Ich wohne in einem Dorf, in dem es formal durchaus ein #Glasfasernetz gibt. Wie man sieht, gibt es auch für Deutschland also noch eine theoretische Chance, zumindest den OECD-Durchschnitt in Punkto Glasfaseranschlüsse zu erreichen.
Aber der Prozess, sich einen funktionierenden Anschluss geradezu erbetteln zu müssen, ist geradezu kafkaesk. Nach 20+ Telefonaten und diversen Mails und nun mehr als 10 Monaten Wartezeit noch immer Fehlanzeige. Da bleibt mir also weiterhin nur der Weg über den unstabilen Hotspot im Mobilfunknetz, was natürlich super ist, wenn man in der IT arbeitet und im Home Office sitzt.
Dabei waren die Grundvoraussetzungen perfekt: In ein neues Haus umgezogen & den Vertrag des lokalen Glasfaseranbieters HeliNet mitgenommen. Und siehe da: Die Glasfaser liegt bereits im Haus und auch ein funktionierendes Glasfasermodem vom Vorbesitzer hängt auch bereits da. Also: Einfach anschließen und glücklich sein, oder?
Nicht so bei der deutschen Glasfaser, die das Netz für den Anschluss betreibt: Die HeliNet rät mir nach intensivem Austausch nach etwa 6 Monaten Wartezeit nach Antragsstellung, meinen Vertrag bei ihnen besser zu kündigen. Man könne nichts mehr für mich tun, da die DG nicht auf die Tickets zur Schaltung meines Anschlusses reagieren würde. Es gäbe da auch keine weitere Eskalationsmöglichkeit. Ich könne es ja direkt bei der DG mit einem Neuvertrag versuchen (was ich dann absolut widerwillig getan habe, da man mir eine Schaltung innerhalb von 3-4 Wochen versprochen hat).
Was ist seitdem passiert? Nichts! Es gibt nur Ausreden über Ausreden und freche Kommentare vom Support-Team („warum ich mich denn so aufregen würde, 5 Monate Wartezeit seien doch vollkommen normal“ – „Vielleicht für Neukunden ohne Anschluss, aber sicherlich nicht, wenn das Kabel schon verlegt ist!“).
Und das Schlimmste daran ist: Es gibt keinerlei Perspektive, kein Zieldatum, keine proaktive Kommunikation durch den Anbieter – nur mein Anruf in jeder zweiten Woche, in dem ich erneut erfahre, dass mein „Ticket in Bearbeitung“ sei. Das Thema ist für mich mittlerweile geschäftsbedrohend: Teams Meetings, Webinare u. ä. können nicht mehr von mir gehalten werden, da kein stabiles Netz da ist. Das interessiert die DG anscheinend nicht wirklich.
Aber man muss auch das positive sehen: Nur noch drei Anrufe, und mein Glasfaserantrag und ich haben Jahrestag. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Vielleicht stelle ich der DG ja mal einen Präsentkorb mit westfälischen Spezialitäten in Aussicht (und den schicke ich dann einfach 10 Monate lang nicht). Grüße gehen auch raus an die HeliNet. Die hat zwar auch ihren Anteil, aber zumindest war man dort freundlich, verbindlich und transparent.